Wortschatz eines kleinen Mädchens mit etwa 1,5Jahren.
Sie sagt jetzt jeden Tag mindestens ein neues Wort, manche Begriffe haben sich bereits verändert. Ich habe es also nicht schnell genug notiert. Wir sprechen nie in „Babysprache”, weil wir das pseudokindliche doof finden. Also alle Begriffe sind ihre eigenen.
Eine der ersten Äußerungen war Mamamamamam, wenn sie in Bedrängnis war oder ihr etwas unangenehm war.
Von Oma hatte sie Geräusche und Laute gelernt. Wenn sie ein Tier sieht oder man danach fragt, macht sie die Laute und Geräusche oft sehr ähnlich nach (kann ich leider nicht mit Buchstaben ausdrücken)
Viele dieser Geräusche konnte sie schon mit einem Jahr:
Affe = Mhmhmhmh (wie die Affen im Zoo, konnte sie schon sehr früh)
Pferd = wiehern und das Geräusch des Hufschlagens (Pferdgeräusche kann sie besonders gut - Pferde mag sie wohl besonders?)
Katze = Miauuu später Maua
Hund = Whowhowho
Hahn = Ohahaha (das Krähen klingt richtig eccht; Hühner waren weniger interessant)
Schaf = Bööh
Kuh = Muuh
Schwan = Chchchch (wie ein Schwan, der Feinde verscheucht)
Ziege = Määäh
Taube = Huhuhuhu (Gurren)
Schwein = Chrchrchr (Grunzen durch die Nase. Als Papa das mal vorgemacht hatte, war sie zutiefst beeindruckt und ließ sich das gerne mehrmals vormachen. Sie selbst konnte es erst viel später)
Esel = iha-eha (ähnelt wirklich dem Eselslaut, nicht dem I+A der Erwachsenen)
Feuerwehr und Krankenwagen = Datadata mit einem Singsang wie das Auf-und Abschwellen des Signales von Feuerwehr- und Krankenwagen
Eisenbahn = Schschsch (Von einer kleine Dampfeisenbahn ist sie sehr beeindruckt, sie weiß genau, wo diese fährt. Sie mag ihr jedoch nicht sehr nahe kommen, dann ist ihr das Ungetüm unheimlich.) Auch Eisenbahnen, die nicht Schnaufen, mag sie und juchzt, wenn wir in einen großen Bahnhof einfahren. Straßenbahnen sind für sie wie Eisenbahnen.
Wenn sie etwas spielen will, nimmt sie Papa an die Hand, sagt „Dalla” und führt ihn zum gewünschten Spielort. Sie kann auch Türen mit niedriger Klinke öffnen, wenn sie „Balla” (Ballons) spielen oder „Billa” (Bilder) ansehen möchte. Oder sie sagt „Dalla” und führt Papa an den Familien-Rechner, damit der sie „Fische und Schiffe” ansehen läßt. Oder sie sagt Dalla und führt Papa zur Werkzeugkiste, damit er ihr "ihr" Werkzeug gibt.
Mama = Mama (entwickelte sich aus mamamamam)
Papa = Papa
Bauam / Bauar = Baum, aber auch der Gongschlag; Glocke; (sagte sei schon sehr früh)
Anna = Anna oder Mädchen, das sie nicht kennt oder dessen Namen sie nicht aussprechen kann (wenn es z.B. Yvonne heißt)
Aila = Aila
Lilla = Lisa
Lla = Nele
Uha = Johann
Hma = Oma
Oopa = Opa
Buda = Bruder, aber auch Brot
Bebi = Baby, kleines Kind
alla = alle, leer
Dalla = da lang (komm mit dahin), aber auch Danke;
Baua = Bauer
Boch = Bauch
Butta = Butter
Beuta / Balta = Beutel (zum Einkaufen)
Hihe!-Hihe! = Hilferufe (in Fische und Schiffe)
an = an
auf = auf
aue auch = andere auch, noch eins
Appl = Apfel
Aiche (Aila) = Eichel
Matsch = Matsch
natsch, jetzt naß = naß (Sie zeigte auf den Ärmel ihres Pullovers und sagte „natsch”, der Ärmel war tatsächlich naß)
Mats = Mast
Boot = Boot
Amila = Mülleimer
Himla = Himmel
Otto oder Auta, jetzt Auto = Auto
Atta = Akku; Batterie
Mülle, Müllemüllemülle = Windmühle; Windrad; Windkraftanlage, aber auch etwas was sich dreht, z.B. ein Regenschirm, der gedreht wird
Mich = Milch, aber auch etwas was in einer Flasche ist, (z.B. zeigte sie auf eine Flasche Wein und sagt „Mich”)
Maua = Katze; aber auch Maus und auch Mauer / Wand (aus Lego-Steinen)
Lich = Licht (Sie kann manche Lampen selbst anschalten. Gerne spielt sie mit Taschenlampen, Batterien rein, Batterien raus ...)
Michta = ??? (weiß ich noch nicht, was das bedeutet.)
Bea = Bär
Ball = Ball (!)
Balla = Ballon (!), aber auch Band, (nicht Ball, der heißt Ball)
Buch = Buch
bau = Werkzeug (keine Ahnung, wie sie zu dem Begriff kommt. IHR Werkzeug sind ein Ratschenschlüssel und ein großer Schraubenzieher.)
pochpoch = Werkzeug (neue Bezeichnung, die alte hatte mir besser gefallen)
bau-bau-bau = etwas bauen spielen (Sie hatte Papa beim zusammenbauen eines Bettes zugesehen)
horch = horch (zuhören)
Hallo = Hallo (sie nimmt gerne einen Gegenstand, der wie ein Handy oder Telefonhörer aussieht und telefoniert mit Papa)
Aa-scha = aufstehen!
Die Tiergeräusche bezeichnen natürlich die entsprechenden Tiere.
Mit dem Notieren der Begriffe komme ich gar nicht mehr hinterher.
Niedlich ist auch, wie sie sich selbst Geschichten erzählt, in denen viele Begriffe und Geräusche vorkommen, die darauf schließen lassen, daß sie z.B. von dem Jungen mit der Angel in „Fische und Schiffe” erzählt und von Dingen, mit denen sie gerade gespielt hat.
So manche Sache haben wir schon gekauft, weil sie schnurstraks z.B. auf die Kühlbox im Laden losgelaufen war und einen Karton Milch geholt hatte.